Dating App Sicherheit:
Darauf müssen Sie bei der App Nutzung achten!
Smartphone und Tablet sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken - fast täglich werden neue Dating-Apps rund ums Verlieben und Flirten in die Download-Stores gespült. Mit ein, zwei Klicks installiert, kann man die Mobile-Dating-App nutzen.
Aber haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie sich die Nutzung von Apps auf Ihre Sicherheit und Ihren Datenschutz auswirkt?
1. Studie: Dating App Risiko über Zugriffsberechtigungen
Unserer Erfahrung nach herrscht hier viel Unwissenheit bei den Dating-App-Nutzern. Wir möchten Ihnen einige Hinweise an die Hand geben, damit Ihr Dating-Erlebnis mit Apps nicht zu einem bösen Erwachen führt.
Ein mögliches Worst-Case-Szenario ...
Jonas möchte sich neu verlieben und hat von einigen Freunden bereits gehört, dass die Dating-App XYZ geeignet dafür ist, rasch neue Frauen kennenzulernen. Also surft er mit seinem Smartphone zum Appstore, sucht nach dem Namen der Dating-App und installiert sie. Der Login ging mit seinem Facebook-Profil besonders rasch.
Wenig später erhält er komische Flyer per Post und bekommt in seinem Facebook-Account seltsame Werbeanzeigen, die in irgendeinem Bezug zu seinem Wohnort und auch Arbeitgeber stehen, präsentiert. Ein paar Tage später fragt ihn ein Freund auf Facebook, warum die letzte Nachricht von Jonas an ihn nur einen Link zu einem Diät-Programm beinhaltete. Der Freund ist empört. Jonas hat keine Ahnung wie das passieren konnte.
Was Jonas bei der Installation der Dating-App nicht beachtete, waren die Zugriffsberechtigungen der App. Er erlaubte der App mit nur einem Klick, den Zugriff auf seine sozialen Netzwerke und auf seinen Standort. So konnte die App ein detailliertes Bewegungsprofil von Jonas erstellen, rausfinden, wo er arbeitet und da Jonas auch noch regelmässiger Gast in einem Fitness-Studio ist, auch einiges über seine Hobbies.
Mit diesen Daten und weiteren persönlichen Angaben wie Vor- und Familienname, Anschrift, Telefonnummer etc. ausgestattet, kann die App viel Unfug treiben, inkl. solche Daten an Drittanbieter weiterverkaufen.
Dating-Apps: Die Sache mit den Zugriffsberechtigungen
Hand aufs Herz: Würden Sie Fremden normalerweise auf der Strasse Ihr Fotoalbum in die Hand drücken? Wohl eher nicht...
Das Expertenteam von Singleboersen-Vergleich.ch/at/de hat in seiner Erhebung die Zugriffsberechtigungen bei 15 populären Dating-Apps, die für Android-Geräte konzipiert wurden, unter die Lupe genommen. Dabei stellte es sich heraus, dass 93 Prozent der Apps, inklusive Lovoo, Badoo und Tinder, auf Fotos, Medien und Dateien auf dem Smartphone zugreifen.
Das vollständige Ergebnis unserer Analyse ...
können Sie im Detail hier noch einmal nachlesen!
Grafisch sehen Sie hier die Resultate:
Es ist wirklich erstaunlich, was so manche Dating-App benötigt, um Ihnen einen potenziellen Partner zu präsentieren. Sie sollten stets abwägen, wie viele Daten und Zugriffe Sie preisgeben möchten. Nachfolgend verraten wir Ihnen, worauf Sie bei Flirt-Apps achten sollten.
Übrigens: Parship will unaufgeregte 2 Zugriffsberechtigungen für die Partnersuche unterwegs und lässt damit sämtliche anderen Apps zur Partnersuche weit hinter sich.
2. Erkennen Sie seriöse Apps vor der Installation
Bietet Ihnen eine Dating-App nur eine Anmeldemöglichkeit via Facebook- oder Twitter-Account, dann checken Sie im ersten Schritt, ob es eine Desktop-Variante des Anbieters gibt. Die meisten Dating-Plattformen bieten eine alternative Möglichkeit via E-Mail für das Anmelden. Sollte dies nicht der Fall sein, halten Sie sich einfach an folgenden Tipp: Legen Sie für Ihre Dating-Aktivitäten ein eigenes Facebook-Profil an.
Wer denkt, er kann bei Tinder vermeiden, seine Informationen mit der Datenkrake Facebook zu teilen, irrt: Der Social-Media-Riese übernimmt freundlicherweise die Verwaltung der Telefonnummern für Tinder...
Verwenden Sie unterschiedliche Passwörter für die einzelnen Internetdienste und Dating Apps, um so das Phishing-Risiko zu minimieren. Setzen Sie hier auf sichere Passwörter, die Sie z.B. durch das Verwenden einer Eselsbrücke erfinden.
Ein Beispiel hierfür wäre: "Beim Dating setze ich auf Sicherheit.“ Nehmen Sie aus diesem Satz alle Anfangsbuchstaben, so erhalten Sie: BDsiaS. Um dieses Passwort noch stärker zu machen, ergänzen Sie beliebig eine Zahl (vielleicht das Jahr oder den Monat, in dem Sie sich bei der Dating-App angemeldet haben). Mit 20BDsiaS16 haben Sie ein sehr sicheres Passwort kreiert.
Seien Sie auch bei Dating-Apps sparsam mit der Preisgabe persönlicher Daten bei der Anmeldung. Sollten Sie auf interessante Leute stossen, gibt es noch andere Wege, sich besser kennenzulernen.
Deaktivieren Sie die Funktion "Automatische Updates" bei jeder App. So haben Sie die Kontrolle darüber, welche neue Zugriffsberechtigungen eine App bei einem Update von Ihnen verlangt.
5 wichtige Hinweise, bevor Sie eine Dating-App installieren
Zu den sicheren Singlebörsen:
3. Neue Liebe gefunden – und was passiert jetzt mit der App?
Sie haben das große Los gezogen und eine neue Partnerschaft über eine Dating-App gefunden? Gratulation! Dann ist es nur natürlich, dass Sie Tinder, Badoo oder Parship ganz schnell von Ihrem Handy löschen wollen.
Im Gegensatz zu manchen Spiele-Apps sollte man bei einer Flirt-App ein paar Punkte beachten, wenn man sie von seinem Smartphone entfernen möchte.
Mit dem Löschen einer App kündigen Sie NICHT automatisch einen Vertrag bzw. ein kostenpflichtiges Abo und löschen NICHT automatisch Ihr Profil bei einem Anbieter.
4. Praxistipp 1: Dating Apps entfernen bei Facebook
Der Facebook-Login ist schon praktisch: Mit nur einem Klick spart man sich das Eingeben einer Mail-Adresse und die App kann direkt ein paar Infos zur eigenen Person ins Datingprofil übernehmen.
Doch was passiert mit diesen Zugriffen auf meinen Facebook-Account, wenn ich die Flirt-App lösche?
Die App wird auch weiterhin Zugriff auf die Facebook-Daten haben, wenn Sie die Apps nicht händisch von Ihrem Konto trennen. Und das geht so:
Loggen Sie sich mit den entsprechenden Zugangsdaten bei Facebook ein. Klicken Sie oben rechts auf das kleine Dreieck. Wählen Sie nun im Menü den Punkt "Einstellungen" aus.
Nun öffnet sich eine neue Seite. Dort klicken Sie auf den Punkt "Apps".
Hier werden nun alle Apps, denen Sie einen Zugriff über Ihren Facebook-Account erlaubt haben, aufgelistet.
Mit einem Klick auf die entsprechende App öffnet sich ein Pop-Up, in dem Sie alle erteilten Berechtigungen der Dating-App einsehen können.
Wichtigster Punkt hier ist die App-Sichtbarkeit. Mit diesem Punkt können Sie bestimmen, welche Personengruppe auf Facebook sehen kann, dass Sie diese App benutzen. Die sicherste Variante ist hier "Nur ich".
In dieser Liste sehen Sie übrigens alle Informationen, die die Dating-App aus Ihrem Facebook-Account "saugt".
Um der Dating-App den Zugang zu Ihrem Facebook-Account wieder zu entziehen, klicken Sie einfach nur auf das X neben dem Namen der Anwendung. Mit einem Klick auf "Entfernen" löschen Sie die Zugangsberechtigungen für die App über Ihren Facebook-Account.
Durch das Entfernen der App kann die Anwendung keine neuen Informationen über Ihr Facebook-Profil ermitteln. Ob die bisherigen Informationen weiter intern genutzt werden, hängt stets vom Anbieter der Dating-App ab.
5. Praxistipp 2: Flirt App Zugriff bei Twitter löschen
Neben dem Einloggen via Facebook bieten manche Apps die Anmeldung mit einem Twitter-Account an. Auch hier können Sie den Apps den Zugriff auf Ihren Twitter-Account wieder entziehen. Und zwar recht simpel.
Loggen Sie sich bei Twitter ein und klicken Sie rechts oben auf Ihr Profilbild. In dem ausgeklappten Menü wählen Sie "Einstellungen".
Nun öffnet sich eine neue Seite. Dort wählen Sie den Punkt "Apps" aus und schon sehen Sie alle Apps, denen Sie Zugriff auf Ihren Twitter-Account erlaubt haben.
Hier wählen Sie einfach "Zugriff widerrufen", um der entsprechenden App künftig keinen Zugriff mehr auf Ihren Account bei Twitter zu gewähren. Wie bei Facebook gilt jedoch auch hier: Ob die bisherigen Informationen weiter intern genutzt werden, hängt stets vom Anbieter der Dating-App ab.
Zu den sicheren Singlebörsen:
6. Praxistipp 3: Instagram Verknüpfung bei Tinder löschen
Mittlerweile scheint es normal zu sein, das Dating-Profil mit seinen Bildern von Instagram oder Songs von Spotify aufzumotzen. Die populärste Verknüpfung ist wohl Tinder und Instagram. Tinder befüllt Ihr Dating-Profil dann mit mindestens 30 Fotos aus dem verknüpften Instagram-Profil.
Wir vom Singleboersen-Vergleich finden solche Verknüpfungen recht bedenklich: Im Falle von Tinder können u.a. ALLE Nutzer die Fotos von Ihrem Instagram-Account sehen - unabhängig davon, ob Sie ein Match mit dieser Person haben oder nicht. Es ist nicht gerade sicher, unbekannten Leute einen solch tiefen Einblick in Ihr Privatleben zu geben (die Zeiten, in denen auf Instagram nur Essensfotos geteilt werden sind längst vorbei). Gerade beim Online-Dating sollte man stets vorsichtig mit eigenen persönlichen Daten umgehen.
Auch wenn Sie Ihren Instagram-Account normalerweise auf "privat" gestellt haben, werden Ihre Fotos dennoch offen bei Tinder angezeigt. Deinstallieren Sie nur die Tinder-App ohne die Verknüpfung mit Instagram zu lösen und Ihr Tinder-Profil zu löschen, bleiben sowohl Ihre Instagram-Bilder als auch Ihr Profil bei Tinder sichtbar.
Wie trenne ich mein Instagram-Konto von einer Flirt-App?
Direkt bei Tinder die Verknüpfung löschen
Sie möchten Tinder weiterhin zum Flirten benutzen, aber die Verbindung zu Instagram löschen? Auch das geht recht fix:
Gleiches Vorgehen empfiehlt sich, wenn Sie die Verknüpfung von Spotify und Tinder löschen wollen.
7. Gesundheitliche Risiken durch Dating Apps
Dating-Apps haben nicht nur die Partnersuche vereinfacht. Sie haben auch nachweislich Einfluss auf das Sexualleben der Österreicher sowie auf die psychische Gesundheit der App-Nutzer. Ein kurzer Blick auf die Gefahren für Leib und Seele.
Gefährliche Sexualpartner
Folgendes Szenario: Freitagabend, Langeweile macht sich breit und ein bisschen regt sich die Lust auf eine erotische Begegnung. Also rasch Tinder aufgemacht, ein paar Mal nach rechts gewischt und schon hat man ein Match. Dann noch kurz abgecheckt ob das Gegenüber auch so lustvoll unterwegs ist und schon trifft man sich in der nächsten Bar. Und landet am selben Abend noch im Bett.
Tags darauf freut man sich über die gelungene Abwechslung und sieht sich womöglich niemals wieder. Denn der nächste Freitagabend kommt bestimmt und dann (er)wischt man sich eben den nächsten Sexpartner.
Dating-Apps führen oft dazu, dass User innerhalb kurzer Zeit viele verschiedene Sexualpartner haben.
Was von der Nacht übrig bleibt, sind eventuell Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Gonorrhoe. Jedes Jahr steigt die Anzahl der Menschen, die sich mit sexuell ansteckenden Krankheiten infizieren. Laut Medienberichten hat sich z.B. die Zahl der Tripper-Infizierten in Österreich in nur 5 Jahren verdoppelt. Betroffen sind vor allem 20- bis 34-Jährige.
Wer also aktiv beim Online-Dating nach Sexpartnern sucht, sollte seine Gesundheit schützen und sich vor allem regelmäßig testen lassen.
Verlegen Sie die Suche nach einem erotischen Abenteuer in Apps, die explizit dafür ausgelegt sind. D.h. die Mitglieder bspw. vom JOYclub oder C-Date wollen nichts anderes als einen Sexpartner finden. Hier ist sich der Großteil der Suchenden der eigenen Verantwortung bzgl. Verhütung bewusst.
Wenn sich der Blick in den Spiegel ändert
Auch auf unsere Psyche nimmt der Gebrauch von Apps Einfluss. So ergab eine Studie der Harvard University, dass App-Nutzer 27 mal häufiger zu schädlichen Mitteln der Abnahme greifen als Menschen, die auf Flirt-Apps verzichten.
Absichtliches Übergeben, Einnahme von Abführmitteln und der Konsum anaboler Steroide sind nur drei Verhaltensweisen, die bei Nutzern von z.B. der Tinder-App festgestellt wurden. Auslöser ist mitunter die Grundstruktur vieler Apps: Die Profile beschränken sich meist auf große Fotos, denn nur der erste Eindruck entscheidet. Pure Oberflächlichkeit.
Und jeder Dislike bzw. Wisch nach links verändert die Selbstwahrnehmung. Filter und Photoshop zaubern eine zu faltenfreie, kleinporige Welt… die wir eben nicht im heimischen Spiegel wiederfinden.
Die Wissenschaftler der Harvard University dazu:
Studien deuten darauf hin, dass die Massenmedien - vom Fernsehen über Zeitschriften bis hin zu Social Media & Apps - zur Unzufriedenheit des Körpers beitragen, indem sie dominante Körperbildideale für Männer und Frauen aufrechterhalten.
User von Grindr, Happn und Bumble sind deutlich offener für ungesunde Maßnahmen des Gewichtsverlusts im Vergleich zu Personen, die keine Flirt-Apps verwenden. Dating-App-Nutzer sind zwischen 3,2 bis 14,6 x empfänglicher, bei weiblichen Nutzerinnen sind bis zu 26,9 Mal.
Bitte lassen Sie sich nun nicht von all den Risiken abschrecken. Seien Sie nur einfach wachsamer, wenn es um Ihre Gesundheit und Liebesleben geht. Und vor allem verlieren Sie den Spaß am Online-Dating nicht. Viele Fallen umgehen Sie einfach, wenn Sie anstatt der App die Desktop-Variante des Dating-Anbieters wählen.
Daniel Baltzer Daniel beobachtet seit 2005 die Online-Dating-Szene in Österreich und gilt in den Medien als führender Experte zum Thema "Dating Apps & Sicherheit". |
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